- Du sollst nicht aus dem Hotelfenster steigen. Oder zurück. Der Portier könnte dich für einen Einbrecher halten, der Lehrer von der Absturzgefahr faseln.
- Du sollst auch nicht auf die Nachbarbaustelle klettern.
- Du sollst keine MitschülerInnen im Kasten verstecken. Besonders, wenn sie vom anderen Geschlecht sind und die Mitternachtsglocken bereits geläutet haben.
- Auch ein fremdes Bett gilt nicht als kreatives Versteck. Selbst wenn der Aufklärungsunterricht bereits stattgefunden hat.
- Du sollst nicht bloßfüßig zum Frühstück erscheinen. Das ist nicht bloß ein persönliches Anliegen des Bedienungspersonals.
- Du sollst keine schmutzenden Getränke auf den Boden schütten.
- Sollte das 6.Gebot nicht einzuhalten sein, sollst du Maßnahmen für die Beseitigung des Unfalls treffen. Damit die Mißachter der Regel 5 nicht zum Handkuss kommen.
- Du sollst nicht auf fremden Hotelgängen Unterhaltung suchen. Oder lautstark verbreiten. Auch nicht nach Mitternacht.
- Du sollst deine Mitmenschen und Begleiter schlafen lassen. Tröten und ähnliche Lärmerzeuger gehören in Fußballstadien. Auch außerhalb von WM-Zeiten.
- Du sollst keine Mitmenschen mit Filzstiften beschreiben. Weder in ihrem Dekolleté, noch auf ihren Oberarmen. Wenn dir jemand 'Fick mich' auf die Haut schreibt, dann sollst du keinen Pfeil nach hinten zulassen.
- Du sollst pünktlich beim Treffpunkt erscheinen. Wenn du es nicht schaffst, gilt die Ausrede 'Is ja wurscht, weil eh immer Leute zu spät kommen' nicht.
- Du sollst keine öffentlichen Wasserleitungen verstopfen. Die anschließenden Spritzorgien könnten auch unbeteiligte Passanten treffen, die besser als du gekleidet sind. Die Entschuldigung 'War nicht Absicht' findet nicht immer Anklang.
- Du sollst Rücksicht nehmen. Als Regel ohne Einschränkung.
- Du sollst bei Rot nicht über die Straße gehen. Auch wenn deine Freunde bereits auf der anderen Seite sind, könnten schnelle Verkehrsmittel harte Aufschläge verursachen.
- Du sollst nicht in unbekannte Gewässer springen. Nicht einmal steigen. Kann alles Schmerzen verursachen.
- Du sollst Füße und Beine heben, beim Gehen, besonders auf Stufen oder wenn der Untergrund staubig ist. Bedenke einfach alle möglichen Konsequenzen.
- Du sollst nicht 'Arschloch' sagen. Auch Menschen von der Müllabfuhr oder ausländische Souvenirverkäufer hören solche Beschimpfungen nicht gerne. Du solltest auch deren Fremdsprachenkenntnisse nicht unterschätzen. Sowie deren Muskelkraft.
- Du sollst dich nicht mit besoffenen Jugendlichen anlegen. Selbst wenn zwölf Freunde auf deiner Seite und bloß vier auf der gegenüberliegenden Front stehen. Moderne Kommunikationsmittel verändern solche Zahlenverhältnisse enorm schnell.
- Du sollst dich vor der Macht der Sonne schützen. Haut wird rot, Kopf wird schwindlig, Körper müde ...
- Du sollst lieber eine gute Sonnenbrille statt sieben modische Exemplare um je drei Euro kaufen. Die Dinger sind zwar bunt, dunkel oder verspiegelt, aber wirkungslos.
- Du sollst deine Fahrkarten nicht mit zum Baden nehmen. Lesegeräte stellen sich nicht auf deine hygienischen Bedürfnisse ein.
- Du sollst deine Papiere nicht verlieren. Geldverluste verursachen weniger Probleme.
- Du sollst nicht kotzen, wenn am Nachbartisch Pizza bestellt wurde.
- Du sollst keine klitzekleinen superscharfen Chilischoten roh essen, um den Mitschülern deine grenzenlose Härte zu beweisen. Das wirkt beim dadurch verursachten Klobesuch ein wenig lächerlich.
- Du sollst Warnungen vor Taschendieben ernst nehmen. Maßnahmen, die danach gesetzt werden, greifen zu spät.
- Du sollst nicht Bahn fahren. Deren Reservierungen sollten nach dem Lotteriegesetz versteuert werden. Du sollst Worte wie 'Flugzeug' oder ähnliche alternative Transportmittel danach nie wieder in Anwesenheit verärgerter Lehrpersonen in den Mund nehmen.
- Du sollst den Rasen nicht betreten, wenn entsprechende Schilder das so wollen. Auch wenn auf den Schatten spendenden Bäumen bunte Früchte locken. Denke ans saure Ende des Paradieses!
- Du sollst keine harten Coktails trinken. Sie strapazieren die Geldbörse, deine Gesundheit und die Geduld der pädagogisierenden Begleiter, die auf das absolute Alkoholverbot pochen (müssen). Bedenke, dass LehrerInnen Mojito und Tonic unterscheiden können - visuell, olifaktorisch und notfalls gustatorisch.
- Du solltest rechtzeitig Freundschaften schließen, sonst wirst du in vielen Situation ziemlich einsam und verlassen dastehen. Dann wird auch die Mama das 'Mobbing' nicht per Handy abstellen können.
- Vermeide Ironie, Zynismus und Sarkasmus, die gefährlichsten Waffen der Lehrer.
Notiz-Blog
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The Science of Irrationality
via http://online.wsj.com/article/SB10001424052970203633104576625071820638808.html
A Nobelist explains our fondness for not thinkingBy JONAH LEHRER
Here's a simple arithmetic question: "A bat and ball cost $1.10. The bat costs $1 more than the ball. How much does the ball cost?"
The vast majority of people respond quickly and confidently, insisting the ball costs 10 cents. This answer is both incredibly obvious and utterly wrong. (The correct answer is five cents for the ball and $1.05 for the bat.) What's most impressive is that education doesn't really help; more than 50% of students at Harvard, Princeton and the Massachusetts Institute of Technology routinely give the incorrect answer.
Daniel Kahneman, a Nobel Laureate and professor of psychology at Princeton, has been asking questions like this for more than five decades. His disarmingly simple experiments have profoundly changed the way that we think about thinking. While philosophers, economists and social scientists had assumed for centuries that human beings are rational agents, Mr. Kahneman and his scientific partner, the late Amos Tversky, demonstrated that we're not nearly as rational as we like to believe.
When people face an uncertain situation, they don't carefully evaluate the information or look up relevant statistics. Instead, their decisions depend on mental short cuts, which often lead them to make foolish decisions. The short cuts aren't a faster way of doing the math; they're a way of skipping the math altogether.
Although Mr. Kahneman is now widely recognized as one of the most influential psychologists of the 20th century, his research was dismissed for years. Mr. Kahneman recounts how one eminent American philosopher, after hearing about the work, quickly turned away, saying, "I am not interested in the psychology of stupidity."
But the philosopher missed the point. The biases and blind-spots identified by Messrs. Kahneman and Tversky aren't symptoms of stupidity. They're an essential part of our humanity, the inescapable byproducts of a brain that evolution engineered over millions of years.
In Mr. Kahneman's important new book, "Thinking, Fast and Slow," his first work for a popular audience, he outlines the implications of this new model of cognition. What are the most important mental errors that we all make? And can they be overcome?
Consider the overconfidence bias, which drives many of our mistakes in decision-making. The best demonstration of the bias comes from the world of investing. Although many fund managers charge high fees to oversee stock portfolios, they routinely fail a basic test of skill: persistent achievement. As Mr. Kahneman notes, the year-to-year correlation between the performance of the vast majority of funds is barely above zero, which suggests that most successful managers are banking on luck, not talent.
This shouldn't be too surprising. The stock market is a case study in randomness, a system so complex that it's impossible to predict. Nevertheless, professional investors routinely believe that they can see what others can't. The end result is that they make far too many trades, with costly consequences.
And it's not just investors who suffer from this mental flaw. The typical entrepreneur believes that he or she has a 60% chance of success, though less than 35% of small businesses survive more than five years. Meanwhile, CEOs who hold more company stock—taken here as a sign of self-confidence—also tend to make more irresponsible decisions, overpaying for acquisitions and engaging in misguided mergers.
Even consumers are hurt by this bias. A recent survey of American homeowners found that they expected, on average, to spend about $18,500 on remodelling their kitchens. The actual average cost? Nearly $39,000.
We like to see ourselves as a Promethean species, uniquely endowed with the gift of reason. But Mr. Kahneman's simple experiments reveal a very different mind, stuffed full of habits that, in most situations, lead us astray. Though overconfidence may encourage us to take necessary risks—Mr. Kahneman calls it the "engine of capitalism"—it's generally a dangerous (and expensive) illusion.
What's even more upsetting is that these habits are virtually impossible to fix. As Mr. Kahneman himself admits, "My intuitive thinking is just as prone to overconfidence, extreme predictions and the planning fallacy as it was before I made a study of these issues."
Even when we know why we stumble, we still find a way to fall.
Origami in Einsatz
Vom Abstrahieren über das Modellieren zum Problem Lösen.
http://www.ted.com/talks/robert_lang_folds_way_new_origami.html
Schulzeitverkürzung
Liebe Marie,
Konzepte für die Computernutzung an Schulen
Man korrigiere mich, aber ich gehe fest davon aus, dass sich keine Schule mehr in Deutschland finden wird, bei der sich nicht irgendwo im Schulhaus eine Computerecke als Lernort finden lässt (ausgenommen der bewusste Verzicht auf Technologie aufgrund [überholter] pädagogischer Konzepte). Jede Schule hat sich in den letzten fünf Jahren ein Konzept überlegt, wie man den Computer als Lern-Medium in den Unterricht und Schulalltag integrieren kann. Da die Ausstattung an Computern in der Regel unterhalb der Schülerzahlen liegt, müssen sich mehrere SchülerInnen einen Rechner teilen – oder viele SchülerInnen verzichten zugunsten einer kleineren, ausgewählten Gruppe.
Das Konzept, dass sich mehrere SchülerInnen im Laufe eines Schultages einen Computer teilen können, würde einer bedarfsorientierten Verteilung entsprechen. Diese bedarfsorientierte Verteilung lässt sich sowohl mit einem stationären Computerraum oder mit mobilen Laptopwagen in der Schule umsetzen. Nach Bedarf kann der Lehrende einen Satz von Computern bestellen und bekommt ihn in seinen Raum geliefert (oder bewegt sich in den Computerraum).
Neben der bedarfsorientierten Verteilung haben wir seit mehreren Jahren die Diskussion, ob nicht eine 1:1 Abdeckung von Computern in der Schule viel sinnvoller wäre. Jede/r SchülerIn besitzt dann einen eigenen Computer und hat ihn immer zur Hand. Man könnte dies als egalitären Ansatz bezeichnen, bei dem jedem Lernenden ein eigener Rechner zu jeder Zeit zur Verfügung steht – unabhängig von seinem akuten Nutzwert. Da jedoch der Einsatz durch digitalisierte Lernmaterialien und zunehmende Rechercheaufträge im Unterricht beständig steigt, steigt auch die Nutzungsmöglichkeit.
Mit einem 1to1 Konzept, welches seit einem Jahr auch als iPad-Version an verschiedenen Schulen evaluiert wird, hätte man also eine idealtypische Situation geschaffen: Jeder hat seinen Rechner immer dabei und kann überall mit ihm arbeiten und lernen.
Problematisch wird bei den 1to1 Projekten jedoch immer die Finanzierung. Wer kommt für die Kosten auf, wenn plötzlich bis zu 10x mehr Rechner von den Schulen gekauft werden müssen? Und wer übernimmt die ebenfalls steigenden Wartungskosten? Und wie ist das mit der Versicherung?
Aus diesen Gründen sind die meisten 1to1 Projekte an Regelschulen auch Projekte auf Zeit gewesen und konnten nicht dauerhaft installiert werden.
Ich fasse die beiden Möglichkeiten der Ausstattung mit Computern noch mal zusammen:
- Ein Rechner für viele Nutzer – one-to-many
Bedarfsorientierte Verteilung über Computerräume oder Ausleihdienste - Ein Rechner für einen Nutzern – one-to-one
Egalitäres Prinzip: Jeder hat in der Schule seinen Rechner immer zur Hand
Die Frage, die mich - angestoßen durch einen zur Zeit nicht auffindbaren Artikel von Beat Döbeli Honegger – umtreibt: Wie lange müssen wir uns noch mit diesen Limitierungen auseinandersetzen? Ist nicht selbst one-to-one inzwischen überholt? Wer von uns nutzt denn nur ein einziges (!) elektronisches Gerät?
Wir haben in den vergangenen Jahren einen enormen Verfall der Preise von elektronischen Geräten erfahren; kombiniert mit einer ebenso enormen Leistungssteigerung. Dadurch ergeben sich neue Nutzungsmöglichkeiten, die in unserem Alltag immer unverzichtbarer werden. Das Smartphone, einst als Mobiltelefon eingeführt, ist uns heute Fahrscheinautomat, Bankzentrale, Navigation und Kommunikationsmittel zugleich. Und fast jeder Schüler hat ein solches Gerät inzwischen in der Tasche!
Ich glaube, dass wir in Zukunft mit einer one-to-one Lösung keinen Preis mehr gewinnen werden. Zu eingeschränkt sind die Nutzungsmöglichkeiten. Wir müssen mittelfristig many-to-one denken, also mehrere Endgeräte für einen Schüler. Längere Texte lassen sich an einer Tastatur schreiben, unterwegs ist jedoch das Smartphone der optimale Kommunikationskanal. Videoschnitt lässt sich an den Workstations besser erledigen, während für die Recherche vielleicht ein Tablet ausreicht. Kombiniere ich alles in einem Gerät, kommt ein unbrauchbarer Kompromiss dabei heraus.
Many-to-one? Ist das nicht noch teurer als das bereit heute unfinanzierbare one-to-one Modell?
Nein, da sich die Preisspirale für die technischen Geräte weiter nach unten drehen wird. Bereits heute kaufen wir Notebooks für unter 300 €. Dafür haben wir vor fünf Jahren noch weit mehr als das 4-fache bezahlt. Bei den Desktop Computern ist der Verfall schon ein paar Jahre länger her und wurde durch den Wunsch nach noch mehr Leistung in den Spiele- und Grafik-Sparten kompensiert. Aber einen einfachen PC für die üblichen Büroarbeiten gibt es bereits ab 160 €…
Die meisten SchülerInnen haben heute ein Smartphone, für das man vor etwas mehr als einem Jahr noch an die 800 € bezahlt hat. Warum sollten nicht auch die Tablet-Computer bald für alle finanzierbar sein?
Die SchülerInnen werden in fünf Jahren mit einer technischen Ausstattung an die Schulen kommen, die den heutigen Standard als lächerlich dastehen lassen wird. Das soll den heutigen Stand nicht diskreditieren, sondern die positive Entwicklung deutlich machen.
Wenn wir also heute in den Gesprächen mit den zuständigen Stellen und Behörden darum kämpfen müssen, dass die betagten Rechner ausgetauscht oder neue Arbeitsplätze installiert werden können, bereitet sich die Gesellschaft bereits darauf vor, digitale Endgeräte immer und überall zur Verfügung stehen zu haben. Wir müssen als Schule dann ‘nur’ noch Infrastruktur bereit halten. Diese Entwicklung können wir heute schon bei allen Entscheidungen berücksichtigen; zum Beispiel bei der Einrichtung und dem Ausbau der WLAN Stationen für schnellen Internetzugang oder der Konfiguration eines Servers.
Ähnliche Gedanken hat sich am Wochenende auch Martin Kurz in seinem Beitrag “Mobile Learning als Antwort auf fehlende Ressourcen in der Schule” gemacht.
Zum Abschluss noch nachgeschoben:
Es gibt einen Grund, warum die oben skizzierte Entwicklung nicht eintreten könnte und Schulen an einem one-to-one Konzept noch lange festhalten werden: das Kontrollbedürfnis – oft kommuniziert über die Notwendigkeit einer Bewertung. Wie soll ich eine Leistung bewerten, wenn ich nicht alle erstellten Inhalte und Medien vorliegen habe? Und wie soll ich prozessual beraten, wenn Teile der Kommunikation in einem nicht zu kontrollierendem Raum stattfinden?
Wenn ein Rechner von der Schule gestellt wird, kann der Computer als ‘nicht persönlicher Gegenstand’ begriffen und zur unterschiedlichen Zwecken durch die Lehrenden eingesehen werden. Bei einem Leihgerät ist die Frage der Privatsphäre für die darauf gespeicherten Daten eben eine andere als bei einem eigenen Gerät.
Der Kontrollverlust, dass Schüler frei und unmittelbar mit der Außenwelt kommunizieren können, stellt für Schulen und ihre Kultur eine Zäsur dar. Filter und ein Proxy reduzieren zwar die Bedenken, werden sie aber nicht in Gänze auflösen können.
Auch ist die Frage der sozialen Ungleichheit bei der Finanzierung von privaten Kommunikationsgeräten ungeklärt. Hier glaube ich aber, dass es ähnlich sein wird wie damals bei mir und den ersten Schreibgeräten: Der erste Füller wurde von der Schule beschafft, damit alle den gleichen Pelikan Füller haben. Nach nicht einmal zwei Monaten setzte die Entropie ein…
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Lehrerausbildung: Lehrer müssen auf Intuition setzen
Die Bildungspsychologin Christiane Spiel von der Uni Wien kritisiert Mängel bei der Lehrerausbildung. Während Lehrer in fachlichen Fragen Regeln lernen, müssen sie bei pädagogischen Fragen "derzeit eher intuitiv" handeln.
Von welchem Punkt dabei in Österreich gestartet wird, ist allerdings ungewiss, wie Konrad Krainer vom Institut für Unterrichts- und Schulentwicklung der Uni Klagenfurt bei der heutigen Pressekonferenz zum Workshop-Start beklagt. In Deutschland wisse man wenigstens aus der Teacher Education and Development Study (TEDS) der International Association for the Evaluation of Educational Achievement (IEA), dass die Lehrerausbildung nur Mittelmaß ist. "Bei uns ist es schlimmer als in Deutschland: Wir wissen es nicht. Es ist ein orientierungsloser Flug durch eine sehr herausfordernde Umgebung", kritisiert er.
Reform ist nötig
Schwach abgeschnitten haben hingegen Länder wie Norwegen oder die USA: Dort kann jeder Lehrer werden, bis zum Ende der Sekundarstufe I (entspricht AHS-Unterstufe, Hauptschule) gibt es keine Fach- sondern Klassenlehrer, die Lehrerausbildungseinrichtungen haben hohe Autonomie und weder Curricula noch die Ergebnisse der Ausbildung werden evaluiert. Die Folge: relativ geringes Einkommen und gesellschaftliches Ansehen.
Dass eine rasche Verbesserung des Systems der Lehrerausbildung möglich ist, haben laut Blömeke etwa Norwegen oder Russland gezeigt: Norwegen habe nach dem "TEDS-Schock" innerhalb von eineinhalb Jahren sein System völlig umgestellt und damit Bildung in dem lange auf Öl und Fischerei fixierten Land höheren Stellenwert gegeben. Russland habe es mit seiner schon vor TEDS erfolgten Umstellung der Lehrerausbildung auf Universitätsniveau ebenfalls an die Spitze geschafft.
35 Jahre für Umstellung
Für Österreich hoffen die Wissenschafter auf einen rascheren Systemwechsel, doch der hängt laut Spiel von Faktoren wie Bildungspolitik und Gewerkschaft ab. "Bei günstigen Bedingungen geht es schnell", zeigte sich Krainer dennoch optimistisch. Wichtige Voraussetzung sei jedenfalls, Lehrer als "Hochleistungsberuf" zu positionieren, forderte der Pädagoge Georg Hans Neuweg von der Uni Linz. "Man muss deutlich die Botschaft absetzen: Nicht jeder darf Lehrer werden."
Warum Statistik wichtig ist
- Falsch negative Fälle: Wie oft gab es Erbeben ohne das eine entsprechende Stellung der Planeten aufgetreten ist?
- Falsch positive Fälle: Wie oft gab es keine Erdbeben, obwohl die entsprechende Stellung der Planeten aufgetreten ist?
- Richtig negative Fälle: Wie oft gab es kein Erdbeben, wenn es keine entsprechende Stellung der Planeten gab?